Die DGHT-elaphe kehrt zurück
Mit der aktuellen Ausgabe 6/2018 hat die Zeitschrift TERRARIA/elaphe ihr Erscheinen eingestellt – und wird unter ihrem seit 1979 existierenden, traditionellen Namen elaphe weiterleben. Für DGHT-Mitglieder ändert sich bis auf kleinere Modifikationen in der Heftstruktur nichts, sie bekommen die elaphe auch weiterhin pünktlich sechs Mal im Jahr zugeschickt. Nicht-DGHT-Mitglieder, die die TERRARIA/elaphe bislang im freien Abo oder über den Handel bezogen haben, können das Heft aber nur weiter erhalten, wenn sie sich zu einer DGHT-Mitgliedschaft entschließen. Eine frei erhältliche, selbstständige TERRARIA wird es zukünftig also nicht mehr geben.
Rückblick: Im September 2006 war die erste Ausgabe der TERRARIA erschienen. Konzipiert war sie als zweimonatliches Pendant zur Zeitschrift REPTILIA, das vom selben Team des Natur und Tier - Verlags (NTV) erstellt wurde. Das neue Heft begann zu wachsen und zu gedeihen, sodass sich die DGHT, die mit der elaphe bereits eine eigene Publikation für ihre Mitglieder hatte, deren Erstellung aber viele Ressourcen verschlang, bald für das neue Magazin interessierte. Das damalige Präsidium trat mit der Idee an NTV heran, ob man die beiden Hefte nicht zusammenlegen und so Synergie-Effekte erzielen könnte. Einer der Vorteile für die DGHT: günstigere Herstellungskosten pro Ausgabe und dadurch die Möglichkeit, den Mitgliedern sechs statt bislang vier Mal im Jahr ein üppig ausgestattetes, professionell erstelltes Magazin anbieten zu können. Es kam zu einer Einigung (Heftfusion), und seit dem Januar-Heft 2012 hieß die gemeinsame Zeitschrift daher TERRARIA/elaphe. Für DGHT-Mitglieder war das Heft im Jahresbeitrag inbegriffen und mit einem zusätzlichen „DGHT intern“-Teil ausgestattet, Nicht-DGHT-Mitglieder bezogen es direkt im Abo über NTV oder über den Handel. Die Kooperation hat sich in den vergangenen sechs Jahren hervorragend bewährt, Resultat war ein hochklassiges, professionelles herpetologisch-terraristisches Publikumsmagazin.
Aber die Zeiten wurden schwieriger. Die Terraristik insgesamt erlitt große Einbrüche, die Konkurrenz des Internets wurde immer spürbarer. Die daraus resultierenden Auflagenverluste der frei verkäuflichen TERRARIA/elaphe machten die getrennte Produktion der beiden Versionen zunehmend unwirtschaftlich. Hinzu kamen steuerrechtliche und vereinspolitische Überlegungen innerhalb der DGHT. Das DGHT-Präsidium kam im Zuge der Umstrukturierung der Zeitschriftenlandschaft des Verbands zu dem Schluss, dass die DGHT ihre Mitgliederzeitschrift zwar weiter in der vorliegenden Weise und vom altbewährten Team in Redaktion, Layout und Verlag betreut sehen möchte, jedoch exklusiv nur für ihre Mitglieder. Im gegenseitigen Einverständnis einigten sich DGHT und NTV daher darauf, den bisherigen Kooperationsvertrag aufzulösen. Eine Neuauflage einer selbstständigen TERRARIA ist aufgrund der Marktlage inzwischen illusorisch, doch die DGHT-elaphe lebt in weitgehend unveränderter Form weiter, betreut vom selben Team.
Die Hoffnung ist, dass möglichst viele Leserinnen und Leser der TERRARIA/elaphe, die der DGHT noch nicht beigetreten waren, sich nun zu einer Mitgliedschaft in diesem Verein entscheiden. Sie unterstützen damit nicht nur viele wichtige Projekte in den Bereichen Terraristik, herpetologische Forschung und Artenschutz, sondern helfen auch, unserem Hobby eine gewichtige Interessenvertretung gegenüber der Exotenhaltung feindselig eingestellten Gruppen zu geben. Nur so kann der starke Gegenwind, der der Terraristik ins Gesicht weht, auf politischer Ebene abgewehrt oder abgemildert werden. Dazu tragen nicht nur die vielen persönlichen Gespräche mit Politikern bei, sondern auch Aktivitäten wie das jüngst von der DGHT initiierte juristische Gutachten zur Heimtierhaltung im Licht des Verfassungsrechts durch den renommierten Rechtsprofessor Tade Spranger, die Eingaben der DGHT zur Ausweitung der EU-Liste invasiver Arten oder zum Washingtoner Artenschutzabkommen, die Einflussnahme auf die Gesetzgebungsverfahren bezüglich der Haltung gefährlicher Tiere und vieles mehr. Und ebenso unterstützungswürdig sind selbstverständlich die vielen Aktivitäten der DGHT in Natur- und Artenschutz sowie Forschung, zum Beispiel durch mehrere Artenschutzfonds, die in den vergangenen Jahren schon viele wichtige Projekte fördern konnten, die Erstellung der Roten Listen der Amphibien und Reptilien Deutschlands, die regelmäßigen Kampagnen zum Lurch/Reptil des Jahres oder die international renommierte Wissenschaftszeitschrift Salamandra. Und dann gibt es obendrein eben auch noch … – genau: die elaphe!