Wer ist die DGHT

Die DGHT (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V.) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für den Natur- und Artenschutz, die Erforschung von Amphibien und Reptilien (wissenschaftliche Herpetologie) sowie deren artgerechte und sachkundige Haltung und Nachzucht (Terraristik) einsetzt.

Mit über 5.000 Mitgliedern aus mehr als 30 Ländern ist die DGHT die weltweit größte Vereinigung ihrer Art. Ihre Besonderheit und Stärke liegen in der Zusammenführung professioneller Fachdisziplinen (z. B. Herpetologie, Zootierhaltung, internationaler Artenschutz, Veterinärmedizin) und der Fachkompetenz aus engagierten Amateurkreisen (Terraristik).

Natur- und Artenschutz

Die DGHT setzt sich für Umweltbildung und den nationalen wie internationaler Natur- und Artenschutz ein. Die Arbeitsgemeinschaft Feldherpetologie und Artenschutz ruft alljährlich einen Lurch bzw. ein Reptil des Jahres aus, hat den Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands erstellt und ist maßgeblich an der Erstellung der Roten Listen beteiligt. Über den Hans-Schiemenz-Fonds und den DGHT/ZGAP-Artenschutzfonds fördert die DGHT regelmäßig wissenschaftlich begleitete Projekte, die sich dem Populationsschutz, dem Artenschutz und dem Schutz der Biotope von Amphibien und Reptilien im In- und Ausland widmen.

Mitglieder der DGHT arbeiten als Gutachter und Sachverständige bei Fragen des nationalen und internationalen Handels mit besonders geschützten Arten (CITES) mit Vollzugs- und Fachbehörden des Bundes (Bundesamt für Naturschutz) und der Länder zusammen. Aufgrund ihrer Naturschutzarbeit ist die DGHT als sachverständige Organisation nach dem Bundesnaturschutzgesetz anerkannt.

Forschung

Die DGHT unterstützt die wissenschaftliche Erforschung von Amphibien und Reptilien sowohl in Menschenobhut als auch im Freiland (Feldherpetologie). Über den Wilhelm-Peters-Fonds fördert die DGHT nationale und internationale Forschungsprojekte. Über den Ingo-und-Waltraud-Pauler-Fonds der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienkrankheiten (AG ARK) fördert die DGHT die medizinische Erforschung von Amphibien- und Reptilienerkrankungen. Die von der DGHT als Online-Magazin herausgegebene Fachzeitschrift „Salamandra– German Journal of Herpetology“ publiziert originale Forschungsergebnisse in englischer Sprache. Die Salamandra ist eine der führenden herpetologischen Fachzeitschriften der Welt und hat seit vielen Jahren einen sehr hohen Impact Faktor.

Mitglieder der DGHT befassen sich an Universitäten, Naturkundemuseen, in Zoos und Fachbehörden haupt- oder ehrenamtlich mit Fragen zur Systematik, Biologie, Ökologie, Nachzucht oder zum Schutz von Amphibien und Reptilien. Auch engagierte Privatpersonen tragen durch ihre Beobachtungen und fachliche Expertise zur Kenntnismehrung und Wissensvermittlung bei.

Sachkundige Terraristik

Die DGHT setzt sich für eine artgerechte Haltung und Nachzucht von Amphibien und Reptilien ein. Die Terraristik wird als sinnvolle Beschäftigung und wichtiger Teil der Umweltpädagogik gesehen, um Menschen an die Natur heranzuführen. Über den privat finanzierten Michaela-und-Marco-Schulz-Fonds fördert die DGHT den terraristischen Nachwuchs und gezielt die Schulterraristik.

Lebende Tiere in Menschenobhut müssen vor Schmerzen und Leid geschützt werden, Qualzuchten sind abzulehnen. Zudem dürfen der Handel und der Erwerb die Populationen und den Artbestand in der Natur nicht gefährden. Gemeinsam mit Fachbehörden erarbeitet die DGHT Richtlinien für die Haltung von Amphibien und Reptilien und bietet als Nachweis der für eine angemessene Pflege von Amphibien und Reptilien erforderlichen Kenntnisse den Sachkundenachweis der DGHT/VDA Sachkunde GbR an.

DGHT-Mitglieder tragen privat wie in Zoos durch ihre sachkundige Pflege und koordinierte Erhaltungszucht (Citizen Conservation) zur Vermehrung auch gefährdeter Amphibien und Reptilien und damit zur Arterhaltung und Sicherung genetischer Reserven bei.

Informationstransfer

Besondere Anliegen der DGHT sind der Informationsaustausch innerhalb der Gesellschaft und der Transfer neuer Erkenntnisse in die Öffentlichkeit. In zahlreichen Arbeitsgemeinschaften, Regional- und Stadtgruppen der DGHT wird dieser Erfahrungs- und Informationsaustausch gepflegt. Die DGHT und ihre Untergruppierungen veranstalten regelmäßig und vielfach im Jahr Fachtagungen oder Vortragsabende zu verschiedensten Themen und geben ein umfangreiches Portfolio von Fachzeitschriften heraus (neben mehreren AG-Journalen auch die zentrale Mitgliederinformationsschrift elaphe).